Was sie soll Woher sie kommt Was sie ist Wie sie läuft Wer was wie macht Wie es sein wird |
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Es ist nicht übertrieben: Seit Jahrzehnten und seit Jahren intensiver ist die Gesamtrenovation der Reitschule Bern Thema in diversen Räten und Gremien.
Auch die Interessengemeinschaft Kulturraum Reitschule IKuR befasst sich nonstop damit. Schon nur, damit die BesucherInnen des Kultur- und Begegnungszentrums nicht
durch hinabfallende Balken oder einstürzende Böden (lebens-)gefährlich verletzt werden. So hat sich denn die IKuR auch im nun elf Jahre dauernden Alltag stets um die Renovation einzelner Gebäudeteile gekümmert - teils mit Eigenmitteln, teils mit städtischen Unterhaltsgeldern. Dabei wurden jedoch immer «nur» die dringendsten Arbeiten vorgenommen, weil eine nachhaltige Gesamtrenovation den finanziellen Rahmen der IKuR sprengen würde. Aber auch, weil das Gebäude schliesslich der Stadt Bern gehört und diese - so sieht es das Obligationenrecht vor - für den Gebäudeunterhalt aufkommen muss. Das haben die städtischen Behörden auch erkannt und das Gesamtrenovationsprojekt in Angriff genommen. Eine Projekt- und eine Kerngruppe, die sich paritätisch aus Stadt- und IKuR-VertreterInnen zusamensetzten, arbeiteten eine Renovationsvorlage aus, die den bernischen Stimmberechtigten zur Abstimmung vorgelegt werden soll. Schon lange ist klar und auch seitens der Stadt unbestritten, dass die Renovation der Reitschule mit dem Bauhütten-Modell realisiert werden soll. Doch was heisst «Bauhütte»? Ein Begriff, aus der Baugeschichte geprägt, doch für die Gegenwart und die Reitschule nicht konkretisiert. Ist die «Bauhütte» nun eine Organisationsform oder ein Gremium? Heisst «Bauhütte» totalsanieren in Eigenregie? Ist die «Bauhütte» mehr als nur ein theoretisches Konstrukt? Mit diesen Fragen haben sich einige Frauen und Männer der IKuR rumgeschlagen und das Bauhütten-Modell parallel zur Planung der Renovation konkretisiert. Bei der Arbeit mit der Stadt hat diese ihre Vorstellungen und Machtansprüche in die Diskussion um das Modell eingebracht, einige unserer Visionen wurden vom politischen Alltag oder von den Rahmenbedingungen eines möglichen Baukredites zerzaust. So ist denn das vorliegende Modell keine Kampfschrift für eine selbstbestimmte Renovation der Reitschule, sondern ein realpolitisches Grundlagenpapier, das sowohl den Begebenheiten der Stadt Bern wie auch den Besonderheiten des Kultur- und Begegnungszentrums Reitschule Bern gerecht wird. IKuR, November 1998 |
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